Fairnetzen

Pressemitteilung

Gemeinsames Medienkompetenztraining für Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen im Kulturzentrum Fürth

Die sogenannten "Neuen Medien" sind aus der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Bereits Grundschulkinder haben einen ausgeprägten Wunsch nach ihnen, und selbst Kindergärten werben schon mit dem Einsatz von Tablets. So ist es unabdingbar, Kinder von klein auf medienmündig zu machen was heißt, ihnen - so Johannes-Jürgen Saal, Bereichsleiter Schulen der Regierung von Mittelfranken in seinem Grußwort zu Beginn der Veranstaltung - "die Fähigkeiten zu vermitteln die sie brauchen, damit sie mit den modernen Medien sinnvoll, selbstbestimmt, kontrolliert umgehen können, ohne Schaden für sich und unsere Gesellschaft."
Exakt dies will "Fairnetzen" erreichen. "Fairnetzen" ist ein Präventionskonzept für Kinder und Jugendliche, das Schülerinnen und Schülern digitale Handlungskompetenzen vermittelt und in Kooperation zwischen "Keine Macht den Drogen e.V." und dem Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband BLLV durchgeführt wird. Die Auftaktveranstaltung in Mittelfranken hierzu fand vergangene Woche, organisiert von Thomas Bauer, Rektor der Pestalozzischule, in den gediegenen Räumlichkeiten des Kulturzentrum Fürth statt, eröffnet mit einem Grußwort des Bürgermeisters Markus Braun.
Freilich sollen die neuen Medien - die für Kinder und Jugendliche als "digital natives" alles andere als "neu" sind - weder dämonisiert noch stigmatisiert werden. Jedoch, so Saal weiter, nütze es auch nichts, "auf die freiwilligen Kontrollmaßnahmen der Medienkonzerne zu hoffen, auf Filterprogramme oder technische Sicherungsmaßnahmen, auf die Aufsichtspflicht der Eltern oder strengere Regelungen des Staates." Und weiter: "Medienkompetenz erlernt man am besten von Vorbildern".
Vor diesem Hintergrund kann man sich kaum zwei bessere Ausbilder wünschen als Tom Weinert, Kriminalhauptmeister, und Ralph Kappelmeier, Kriminalhauptkommissar, beide von der Polizei München und mit der Materie dienstlich bestens vertraut. Sie bilden nach dem Prinzip "train the trainer" Lehrkräfte zu Multiplikatoren aus, damit diese das Erlernte in der pädagogischen Praxis vor Ort umsetzen können.
Nicht nur, dass mancher Kollegin und manchem Kollegen gnadenlos - durch Rollenspiele, Geschicklichkeitsübungen und andere Aufgaben, die hier freilich nicht verraten werden sollen - die Augen geöffnet wurden hinsichtlich der Unreflektiertheit ihres eigenen Medienverhaltens, egal ob Datenschutz oder Urheberrecht. Spätestens dann, wenn Weinert und Kappelmeier ihre - selbstverständlich anonymisierten - polizeialltäglichen Erfahrungswerte in Sachen Internet einfließen ließen, blieb auch mancher Mund offen stehen.
"Fairnetzen" umfasst die Bereiche Medienkunde, Medienkritik und Mediennutzung. In zwölf Leitsätzen sollen Schülerinnen und Schüler unter anderem erfahren, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist, sie auf ihren "digitalen Fußabdruck" zu achten haben und das Internet kein Substitut für das reale soziale Umfeld darstellt. Johannes-Jürgen Saal bedankte sich bei allen Teilnehmern für die Bereitschaft, sich auf diese Lernerfahrung einzulassen, um so Schülerinnen und Schüler bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen, beraten und sie so noch besser für das Leben vorbereiten zu können.
Nachhaltigkeit dürfte der Ausbildungstag bei "Fairnetzen" aber noch in ganz anderer Hinsicht erzielt haben: Wohl kaum ein Kursteilnehmer, der nicht am Abend des gleichen Tages die Sicherheitsparameter seines Rechners neu konfiguriert haben dürfte