S C H U L J A H R 2022/23
2. Schulhalbjahr 2022/23
JULI 2023
Das Schulendfestla – wie immer ein Höhepunkt im Verbandsleben
Zum traditionellen Schulendfestla des Kreisverbandes hatten sich viele Kolleginnen und Kollegen in Eschenau eingefunden. Die 1. Vorsitzende Elke Bohnhorst begrüßte alle im Kulturlokschuppen Seku besonders herzlich. Ein besonderer Willkommensgruß galt dem Kollegen Dieter Bittermann mit seiner Band. Diese eröffnete musikalisch das reich gedeckte Buffet, zu dem die Kolleginnen und Kollegen mit selbst zubereiteten und mitgebrachten Salaten und Deserts beigetragen hatten.
Begleitet wurde Dieter Bittermann bei seinen Gesangsvorträgen in Englisch und Fränkisch von Klaus Bleis (Schlagzeug), Hari Dösel (Saxophon), Winni Neumann (Bass) und Nico Knoll (Gitarre).
Nachdem sich alle bei hochsommerlichen Temperaturen mit Essen und Trinken gestärkt hatten, konnte der Bandleader noch einen besonderen Höhepunkt musikalisch-rhythmischer Art ankündigen. Klaus Bleis war nicht nur mit den Sticks in Händen ein Perfektionist am Schlagzeug, er hatte den Rhythmus auch in den Füßen bzw. unter den Schuhsohlen. Mit rasantem Stepdance begeisterte er sein Publikum und legte eine heiße Sohle aufs Parkett.
Kollege Gerhard Hahn schließlich unterhielt die Kolleginnen und Kollegen mit launigen G’schichtla vom Mundartdichter Hans Gröschel aus der fränkischen Heimat.
So ließ der Kreisverband Erlangen-Oberland das Schuljahr mit musikalischen, literarischen und kulinarischen Genüssen ausklingen.

Aufmerksame Zuhörer bei den musikalischen Darbietungen der Band mit Dieter Bittermann

Klaus Bleis begeistert sein Publikum mit exzellenten Stepdance-Darbietungen

Die Stimmung hätte nicht besser sein können!
JUNI 2023
„Der Löwe schläft heut Nacht“
Ja, er schlief tatsächlich bei der Abendführung im Tiergarten Nürnberg, zu der die 1. Vorsitzende des Kreisverbandes, Elke Bohnhorst, eingeladen hatte. Langestreckt lag er in seinem Gehege und war in einen tiefen Schlaf gefallen.
Viele Kolleginnen und Kollegen wollten sich die besondere Besuchsmöglichkeit nicht entgehen lassen und waren zur Abendführung mit den Zooexperten Dr. Orgeldinger und Lea Schepermann nach Nürnberg gekommen.
Der Nürnberger Tiergarten gilt als einer der schönsten deutschen Landschaftszoos, und er hat auch in der Abenddämmerung besondere Eindrücke zu bieten.
Der erste Tiergarten am Luitpoldhain musste in den 1930er Jahren dem Reichsparteitagsgelände weichen. Die Neueröffnung 1939 inmitten der bewaldeten und vom Nürnberger Buntsandstein geprägten Landschaft am Schmausenbuck mit einer Ausdehnung von 63 Hektar erwies sich dann als Glücksfall für die Stadt.
In aller Ruhe und aus nächster Nähe konnten die Totenkopfäffchen betrachtet werden, die noch recht munter durch ihr Gelände turnten. Hier gab es viel Wissenswertes über diese Tierart und ihr soziales Zusammenleben zu erfahren. Gleich nebenan stolzierten die größten landlebenden Säugetiere umher. Mit einer Körperhöhe bis sechs Meter, einem 12 Kilogramm schweren Herzen und einem Blutdruck von 280 zu 180 mm Hg ist die Giraffe ein besonders beeindruckendes Tier.
Im Tiergarten Nürnberg werden gut 300 Tierarten gehalten, darunter zahlreiche, in freier Wildbahn gefährdete Arten. Dazu gehört auch der Alpensteinbock, ein geschickter Kletterer im felsigen Gelände. Mit beeindruckender Geschicklichkeit und Standsicherheit balancierten die Steinböcke über die Sandsteinfelsen. Er wurde früher gejagt, genauso wie der Waldrapp, ein einheimischer Vogel, der zu seinem Unglück auf dem Speiseplan der Menschen gelandet war und beinahe ausgestorben wäre.
Der in tiefen Schlaf gefallene Löwe ließ sich auch durch den Sibirischen Tiger in unmittelbarer Nachbarschaft nicht in seiner Nachtruhe stören. Jener konnte keine Ruhe finden und jammerte immerzu. Drückten ihn große Sorgen? Fühlte er sich einsam und verlassen? Wenn wir das wüssten!

So eine besondere Führung lässt man sich nicht entgehen !

Er schlief tatsächlich tief und fest

Der Zooexperte Dr. Orgeldinger wusste viel zu erzählen
April 2023
Der Erlanger Burgberg von innen
Der Senior-Chef des Entlas-Kellers, Fritz Engelhardt, führte uns durch einen Teil des riesigen und sehr verzweigten Keller-Labyrinths im Erlanger Burgberg. Wie kaum ein zweiter Erlanger kennt er, bekannt als „der Kellerratz“, das Innere des Burgbergs. Auf sehr persönliche, fröhliche und eindrucksvolle Weise nahm er uns mit in die Geschichte des Bierkühlens in den früheren Jahrhunderten. Die mit Kerzen beleuchteten und teils sogar unbeleuchteten Gänge führten uns weit weg vom Alltag in eine Welt im Inneren des Berges, über 50 Meter unter die Erde. Mit den gewonnenen Eindrücken und einer harmonisch-zufriedenen Stimmung ließen wir uns im Anschluss im Biergarten bei herrlichem Sonnenschein Bier und eine gute Mahlzeit schmecken.

Gut gelaunte Kolleginnen und Kollegen vor dem Eingang zum Keller. Hinten am Tor mit Hut: Fritz Engelhardt.

Welche Geheimnisse hütet wohl "der Berg"? Fritz Engelhardt kennt sie.
1. Halbjahr 2022/23 - Ausflüge und Veranstaltungen
Januar 2023
Frauen in Polizeiuniform genießen Respekt
Nein, ein Märchen aus 1000 und einer Nacht erlebte Kollege Erwin Mattauch zusammen mit seiner Frau nicht. Er konnte sich selbst davon überzeugen, dass sogar in einem muslimisch geprägten Land eine Frau als Autoritätsperson respektiert wird, sobald sie als Polizistin auftritt. Wenn der geneigte Leser aber erfährt, dass Mattauchs dies in Rabat, der Hauptstadt von Marokko beobachten konnten, wird er erstaunt sein, muss dies aber als Tatsache zur Kenntnis nehmen.
Nahezu märchenhafte Eindrücke erhielten die Kolleginnen und Kollegen bei einem Lichtbildervortrag von Erwin Mattauch, als er von seiner Marokkoreise berichtete.
Von Casablanca aus ging die Busreise zu interessanten Städten und durch beeindruckende Regionen dieses nordafrikanischen Landes. Wer in einen Souk kommt, trifft dort Handwerker und Händler, die auf engstem Raum arbeiten oder ihre Waren anbieten. Bei der überaus großen Fülle von Erzeugnissen fällt dem europäischen Touristen vor allem die Farbenpracht von Süßigkeiten ins Auge und es steigen ihm die Düfte von edlen Gewürzen in die Nase.
Die Fahrt führte weiter durch Landschaften, die vom Getreideanbau geprägt sind. Ziegen- und Schafherden in großer Zahl sind nicht zu übersehen.
Es ging für Frau und Herrn Mattauch weiter nach Essaouira, der weißen Stadt am Meer, und von Agadir aus ins Landesinnere. Die Fahrt führte am Atlasgebirge entlang. Tief eingeschnittene Schluchten mit eng gewundenen und schmalen Straßen waren für den Busfahrer echte Herausforderungen. Der Hohe Atlas reicht immerhin bis in eine Höhe von 4000 Metern empor und in manchen Höhenlagen ist zeitweise sogar Wintersport möglich. Weiter südlich ging die Fahrt in eine karge Wüstenregion, die nur mit kleineren, geländegängigen Fahrtzeugen befahrbar und erlebbar war. Wie grüne Inseln liegen Oasen in der Landschaft und geben ein Lebenszeichen in einer lebensfeindlichen Region.
In Fes, einer der vier Königsstädte Marokkos, residiert König Mohammed VI. , der sich um das Wohl seiner Untertanen bemüht und daher vom Volk geachtet wird. Marokko ist heute sowohl politisch als auch kulturell und wirtschaftlich ein wichtiges Bindeglied zwischen Europa und Afrika.
Wohlbehalten und mit vielen unvergesslichen Eindrücken kehrte das Ehepaar Mattauch nach Casablanca und von dort via Frankfurt in die fränkische Heimat zurück.
Elke Bohnhorst bedankt sich beim Referenten


Erwin Mattauch zeigt auf einer Marokko-Landkarte den Verlauf der Tour

Nach dem Vortrag tauschen zwei Marokkokenner ihre Erfahrfungen aus
November 2022
In Nürnberg hat die Zukunft schon begonnen
Ein Robbenbaby liebevoll in den Arm nehmen und knuddeln ? Einer leicht bekleideten jungen Dame gegenüberstehen und der Fantasie freien Lauf lassen ? Wer käme da nicht ins Träumen, im zweiten Fall eher die männliche Welt ?
Im Zukunftsmuseum Nürnberg im Augustinerhof, einer Zweigstelle des Deutschen Museums, ist das möglich. Und so kamen die Kolleginnen und Kollegen aus dem Erlanger Oberland aus dem Staunen nicht heraus bei der Begegnung mit Robotern, die möglicherweise in der Zukunft einmal eine Rolle spielen werden.
Frau Claudia Merthen begrüßte zu Beginn der Museumstour zusammen mit einem Roboter die Besucher im Forum und konfrontierte sie mit der Frage: Museum und Zukunft – sind das nicht eigentlich Widersprüche ? Während es in einem Museum in erster Linie um Zurückliegendes geht, stellt das Zukunftsmuseum die Frage, wie wir als Individuen oder als Gesellschaft mit den technischen Entwicklungen umgehen werden. Wie werden wir in 10, 20 oder 50 Jahren leben ? Wie entwickelt sich die Technik weiter und vor welche Herausforderungen stellt uns diese Entwicklung ? Welche Befürchtungen haben wir ?
Das Zukunftsmuseum ist damit weltweit das erste und einzige Museum der Technik-Ethik. Die ganze Bandbreite der Wünsche und Ängste, der Utopien und Dystopien lädt die Besucher ein, sich mit den durchaus schwierigen Fragen auseinander zu setzen und Entscheidungen zu treffen. So möchte das Museum in Nürnberg mit den Besuchern in einen Dialog treten über Bereiche, die einem ständigen Wandel unterliegen und zur Stellungnahme herausfordern.
Aus den fünf Themenbereichen des Museums konnte Claudia Merthen in der vorgegebenen Zeit nur in zwei einen Einblick geben. Im Bereich „Arbeit und Alltag“ werden die Digitalisierung, Robotisierung und Künstliche Intelligenz ins Blickfeld gerückt, soweit sie das Berufs- und Privatleben in der Zukunft betreffen. Im Themenfeld „Körper und Geist“ steht der menschliche Körper im Zentrum. Wenn es theoretisch möglich ist, in das Erbgut von Föten einzugreifen und sich das „Wunschkind“ zu designen, werden wir mit sehr unbequemen Fragen konfrontiert.
Für Pädagogen wichtig ist es zu wissen, dass dieses Museum junge Menschen für die MINT-Fächer interessieren und nachhaltig begeistern kann. Insbesondere die Mitmachlabore mit Angeboten für Schülerinnen und Schüler aller Schularten spielen hier eine entscheidende Rolle.
Übrigens: Bei dem knuddeligen Robbenbaby handelt es sich um den Therapieroboter „Paro“, und der Sexroboter „Harmony“, ausgerüstet mit Künstlicher Intelligenz, kann nicht nur Männerherzen höher schlagen lassen, sondern bei Gesprächen auch dazulernen.

Claudia Merthen - vorne in der Mitte - empfängt die Kolleginnen und Kollegen im Forum des Museums

Unsere 1. Vorsitzende Elke Bohnhorst hat sich mit dem Robbenbaby Paro schon angefreundet

Das ist schon faszinierend, was so ein Roboter alles kann !
Eine Ergänzung und Anregung zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema Digitalisierung, Robotisierung und Künstliche Intelligenz:
Das Theater Erlangen hat in der Spielzeit 2022/23 ein Stück im Repertoire, das diese Thematik aufgreift. Es heißt : (R)E v o l u t i o n - Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert.
Zitat aus dem Theaterheft: "Im Jahr 2040 hat die Künstliche Intelligenz in Form von Alecto die Führung längst übernommen. Was einst als Hilfsmittel erfunden wurde, kontrolliert und formt eine neue optimierte und regelkonforme Gesellschaft."
Oktober 2022
Führung in Fürth: Schmeckt’s – Bassd Scho!
Unter diesem Motto ließen sich Mitglieder des Kreisverbandes in Fürth auf überraschende kulinarische Momente ein. Die Führung begann an einem Imbiss in der Schirmstraße. In diesem Haus war bereits in früheren Zeiten der Imbiss „Bürgerstuben“. In den 70er Jahren wurde dieses Haus zum ersten in Fürth ansässigen Türkischen Imbiss umgewandelt. Hier erfolgte die erste Kostprobe für unsere Gäste. Die nächste Station war die Traditionsgaststätte „Zum Stadtwappen“, die immer schon auch ein Fischlokal war. Fisch war in früheren Zeiten in Fürth gegenwärtig durch die beiden Flüsse Pegnitz und Rednitz. Im „Stadtwappen“ wurden Karpfen-Filet-Sticks mit Kartoffelsalat serviert. Ehemals gab es in Fürth zwei Duzend Brauereien, von denen nur noch wenige übrig sind. Die derzeit bekannteste Marke ist die „Grüner Bräu“. Interessant ist zudem, dass in Fürth bereits um 1620 ein Ehepaar den Tabakanbau nach Fürth brachte, der bis 2007 florierte. Auch war Fürth um 800 herum das größte Weinbaugebiet nördlich der Alpen. Dies änderte sich anlässlich einer „Mini-Eiszeit“, deren kühle Temperaturen den Weinanbau zunichtemachten. Kleine Kostproben zu den jeweiligen Themen rundeten die Führung kulinarisch ab. Am Ende sprachen alle Teilnehmer das größte Fränkische Lob aus: Bassd Scho!
Elke Bohnhorst

2. Schulhalbjahr 2021/22
Juli 2022
Mit Swing und Step in die Ferien
War es das 9-Euro-Ticket, warum sich so viele Kolleginnen und Kollegen samt Angehörigen auf den Weg nach Eschenau gemacht hatten? Die Nähe des Historischen Lokschuppens zum Bahnhof Eschenau legt den Gedanken nahe. Doch waren eher Ambiente und Programm des traditionellen Schulendfestlas Schuld, dass die 1. Vorsitzende des Kreisverbandes, Elke Bohnhorst, eine erfreulich große Zahl von Mitgliedern begrüßen konnte. Eine treue Besucherin dieses festlichen Abschlusses des Schuljahres im BLLV-Kreisverband war auch in diesem Jahr wieder ins Erlanger Oberland gekommen. Elke Bohnhorst konnte Karin Dornauer, die stellvertretende Vorsitzende des Bezirksverbands Mittelfranken, begrüßen und mir ihr zusammen die Ehrungen langjähriger BLLV-Mitglieder vornehmen.
Weniger erquickend waren die Probleme in der aktuellen Schulpolitik, auf die Karin Dornauer in ihrem Grußwort einging. Zu kämpfen hatten und haben die Schulen mit dem Lehrkräftemangel, den Auswirkungen der Pandemie auf den Schulbetrieb und der Unterbringung und Beschulung der durch den Ukrainekrieg hierher gekommenen Kinder.
Nach zweijähriger Pause wieder dabei war Kollege Dieter Bittermann, der als Bandleader mit der Combo „Dieter Bittermann and friends“ musikalisch die rechte Stimmung und die Freude auf die bevorstehenden Ferien erzeugen konnte. Die Kollegen Gerhard Hahn und Josef Körner unterhielten die Festgemeinde mit literarischen Beiträgen aus Klassik und fränkischer Mundartdichtung.
Zu einem schönen Fest gehört natürlich auch schmackhaftes Essen und Trinken. Dafür hatte sich Elke Bohnhorst, unterstützt von Ihrem Mann Hans-Jürgen und Renate Reichenberger im Vorfeld gekümmert, so dass alle wohl gestärkt den lauen Sommerabend im Lokschuppen ausklingen lassen konnten.

Die für langjährige Mitgliedschaft Geehrten : Heike Burghard, Elisabeth Dietrich, Herta Netsch, Dagmar Albertsmeier, Marianne Filler, Jennifer Schmidt-Steinke, Irene Macarei, Erwin Mattauch, Hannelore Kromas, Axel Gosoge, Germar Mohaupt, Renate Reichenberger, Elke Bohnhorst, Karin Dornauer (2. Vors. im Bezirk Mfr.)

Elke Bohnhorst und Karin Dornauer sehen nur gut gelaunte "Schulendfestla"-Gäste

"Dieter Bittermann and his friends" sorgten für die richtige Stimmung im Lokschuppen

Klaus Bleis begeisterte nicht nur am Schlagzeug, sondern legte auch einen fetzigen stepdance aufs Parkett
Juni 2022
Haus und Garten als Gesamtkunstwerk
Das erlebten die Kolleginnen und Kollegen aus dem Erlanger Oberland, als sie bei der Künstlerin Mirjami Ärmänen in Eckenhaid zu Gast sein durften. Bei Mirjami Ärmänen gehen Kunst und Alltag ineinander über, und die beiden Bereiche lassen sich bis hin zu Gebrauchsgegenständen, wie zum Beispiel Gläser, Decken oder Radio, nicht trennen.
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kam Frau Ärmänen im finnischen Karelien zur Welt. Die Familie floh vor der Roten Armee. In Helsinki legte die talentierte Malerin ihr Abitur ab, bevor sie in West-Berlin Kunsterziehung studierte. 1971 wurde Mijami Ärmänen in Mittelfranken sesshaft. Sie unterrichtete in Fürth und am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Erlangen Kunsterziehung und begeisterte ihre Schüler für die Faszination, die von der Bildenden Kunst ausgeht.
Die Pläne für ihr Haus in Eckenhaid entwarf Mirjami Ärmänen selbst. Dabei orientierte sie sich komplett an ökologischen Gesichtspunkten. Zentral dabei ist die Verwendung von natürlichen Materialien sowie der schonende Umgang mit Energie und Ressourcen. Bei ihren Skulpturen verwendet sie gerne Abfallprodukte und führt sie einer anderen, fantasievollen Art zu. Eine Familie von Außerirdischen mit wildem Haarwuchs aus isolierten Drähten ist auf diese Weise entstanden. Mirjami Ärmänen liebt aber auch die Literatur und hat mehrere Kinderbücher veröffentlicht.
Beim Gang durch das Haus und den Garten fühlten sich die Kolleginnen und Kollegen in eine andere Welt versetzt, die von der finnischen Sagen- und Märchenwelt inspiriert wird. Es gibt kaum einen Bereich, den nicht die Kunst erobert hat. Zum Glück bleibt an den Wänden noch Platz für die Gemälde, deren Schwerpunkt auf Porträts, Stilleben und der Darstellung von Landschaften liegt.
Dieses Gesamtkunstwerk ist inzwischen auch von der Regierung von Mittelfranken als Stiftungserbe anerkannt und wird über den Tod der Bewohnerin hinaus erhalten bleiben.


In diesem Garten kann man sich in aller Ruhe an Kunst und Natur erfreuen

Auch aus technischen Teilen kann Mirjami Ärmänen mit Fantasie Kunst gestalten

Was kommt denn da im Dickicht zum Vorschein?
Juni 2022
In memoriam Josef Beck
Der Kreisverband trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Josef Beck, der wenige Wochen vor seinem 97sten Geburtstag verstorben ist.
Josef Beck wurde 1925 im Sudetenland in der damaligen Tschechoslowakei geboren. Nach Volksschule und Bürgerschule besuchte er von 1940 bis 1943 die Lehrerbildungsanstalt in Komotau. Nach dem Kriegseinsatz an der Westfront und amerikanischer Gefangenschaft kam er nach Mittelfranken und legte 1948 an der Lehrerbildungsanstalt in Schwabach die erste Lehramtsprüfung ab. Nach der zweiten Lehramtsprüfung im Jahr 1952 war Josef Beck Lehrer in Thalmässing, in der Folgezeit Hauptlehrer und ab 1974 Rektor an der Grundschule Eckental-Forth. Seit 1989 lebte er nach seiner Pensionierung in Nürnberg.
1948 trat Josef Beck in den BLLV ein. Von 1963 bis 1983 war er 1. Vorsitzender des Kreisverbandes Erlangen-Oberland. Für seine besonderen Verdienste im Lehrerverband erhielt er 1983 den BLLV-Mittelfrankenteller. 1990 ernannte ihn sein Kreisverband zum Ehrenvorsitzenden. Auch nach seiner aktiven Lehrerzeit nahm er als Kassenrevisor regen Anteil an der Arbeit seines Verbandes.
Die Arbeit für seinen Kreisverband lag Josef Beck sehr am Herzen. In seiner Zeit als 1. Vorsitzender wurden regelmäßig einmal im Monat Versammlungen in Kalchreuth abgehalten. Besonders wichtig war ihm die Regelmäßigkeit dieser Veranstaltungen, die auch den Zusammenhalt und den Gedankenaustausch der Lehrerschaft förderten. Josef Beck lud lokale Dichter zu Mundartlesungen ein, organisierte Besichtigungen, Ausflüge und bewältigte, unterstützt von seiner Frau als Fotografin, einen großen Teil des Veranstaltungsprogramms durch interessante Diavorträge. Weitere Beiträge waren Einladungen von Referenten zu Fachfragen des Lehrerverbandes, Kunstfahrten und Städteführungen.
Der Kreisverband Erlangen-Oberland nahm bei der Trauerfeier auf dem Nürnberger Westfriedhof Abschied von seinem verdienstvollen Ehrenvorsitzenden Josef Beck. In einem bewegenden, sehr persönlich formulierten Nachruf fand Kollege Gerhard Hahn die passenden Worte und dankte Josef Beck posthum für das große Engagement im Kreisverband.
Juli 2022
Musical „Heiner“ begeisterte uns
Am 01.07.22 besuchten Mitglieder des BLLV und einige Angehörige das Musical „Heiner“ im Burgvorhof der Cadolzburg. Kollege Germar Mohaupt hatte, wie bei den vorhergehenden Produktionen der Cadolzburger Burgfestspiele, für Karten für dieses Event gesorgt.
Nach der 2jährigen Spielpause war es wieder möglich, ein neues Musical aus der Feder des Heimatdichters Fritz Stiegler aus Gonnersdorf, einem Ortsteil von Cadolzburg, vorzustellen.
Er hatte sich das Leben seines Nachbarn Heiner als Vorlage für ein Buch gewählt. An Hand historischer Briefe konnte er das Leben des jüngsten Sohnes der bäuerlichen Familie beschreiben. Der Erstgeborene erbt den Hof und der Jüngere verdingt sich als Knecht auf fremden Höfen. Heiner hat für seinen Traum von der eigenen Scholle gelebt und dafür einige Einschränkungen in Kauf genommen. Die Geschichte von Heiner zeigt ihn später als Hundertjährigen im Seniorenheim, der in sich gekehrt und ohne Kontakt zu seinen Mitbewohnern lebt. Eine sehr engagierte Sozialarbeiterin holt ihn aus seiner Verbitterung, und der Zuschauer erfährt in Rückblenden Bilder von Episoden aus seinem langen Leben.
Für die Musik ist wieder der Komponist und Kulturamtsleiter Mathias Lange verantwortlich. Die Darsteller und Tänzer werden live vor Ort von einer Band begleitet.
Die einhellige Meinung der Besucher war sehr positiv und alle haben einen sehr angenehmen Sommerabend im Burgvorhof der Cadolzburg genießen können.
Germar Mohaupt

Die Musical-Freunde aus dem Erlanger Oberland waren von Heiner begeistert
Mai 2022
Auf dem Adam-Kraft-Kreuzweg in Nürnberg
Jeder Nürnberg-Besucher kennt den Tiergärtnertorplatz, einen der schönsten Plätze der Stadt. Das Albrecht-Dürer-Haus im direkten Blick, hat man im Rücken das „Haus zum geharnischten Mann“, auch Pilatushaus genannt, das von einem wohlhabenden Rüstungsschmied gebaut wurde. Dass sich der Name für dieses Haus auf den römischen Statthalter aus der Passionsgeschichte in der Bibel bezieht, erschließt sich erst, wenn man erfährt, dass hier im Spätmittelalter der Nürnberger Kreuzweg begann. Die Gläubigen gingen von hier aus betend bis zum Johannisfriedhof.
Eine Gruppe von Kolleginnen und Kollegen aus unserem Kreisverband gingen diesen Weg. Sie ließen sich vom Nürnberger Altstadtfreund Joachim Fenske die Stationen erklären, die der berühmte Steinmetz Adam Kraft geschaffen hat. Das Germanische Nationalmuseum datiert das Werk auf die Zeit zwischen 1487 bis 1490. Heute sind an dem Kreuzweg, der durch die Burgschmiet- und Johannisstraße führt, nur Kopien dieser Werke aufgestellt. Die Originalstationen befinden sich als Leihgabe der Stadt Nürnberg im Germanischen Nationalmuseum, die Kreuzigungsgruppe steht im Heilig-Geist-Spital und die Grablegung in der Holzschuherkapelle auf dem Johannisfriedhof.
Joachim Fenske ging zu Beginn der Führung zunächst auf Adam Kraft ein, der zu den ganz großen Künstlerpersönlichkeiten Nürnbergs gehört. Adam Kraft wurde 1455 in Nürnberg geboren und hat, mit Ausnahme seiner Wanderzeit, sein ganzes Leben in der Stadt und der Umgebung verbracht, Obwohl er so bedeutende Kunstwerke schuf, wissen wir wenig über sein Leben, auch warum er so wenig offizielle Anerkennung fand. Zwei weitere berühmte Werke von ihm seien noch erwähnt: das Schreyer-Landauersche Epitaph an der Sebalduskirche und das 1493/96 entstandene Sakramentshäuschen in der Lorenzkirche, wo sich Adam Kraft, das Kunstwerk auf seinen Schultern, selbst als Steinmetz abgebildet hat.
Die Tafeln des nach dem Künstler benannten Kreuzwegs standen ursprünglich alle auf Steinsäulen am Wegrand. Das wurde teilweise erst durch die Bebauung geändert. Die erste Station steht am Beginn der Burgschmietstraße und zeigt die Begegnung mit Maria. Sie hat, in der Sprache zum Ende des 15. Jahrhunderts, die Inschrift: „Hir begegnet Christus seiner wirdigen lieben Mutter die vor großen herzenleit anmechtig ward IIc schrit von Pilatus haws“. An jeder Station ist am Ende der jeweiligen Inschrift die Anzahl der Schritte angegeben, die der Beter vom Pilatushaus aus gegangen ist.
Während sich heute in jeder katholischen Kirche ein Kreuzweg mit 14 Stationen befindet, umfasst der Nürnberger Kreuzweg nur sieben Stationen. Die 7. Station steht auf der Friedhofsmauer am Osteingang zum Johannisfriedhof und stellt die Beweinung Christi dar.
Adam Kraft lebte in der spätgotischen Zeit, künstlerisch wuchs er über diese Zeit hinaus. Seine Figuren sind ausdrucksvoller und die Bewegungen der dargestellten Personen lebendiger. Das kann man nur auf sich wirken lassen, wenn man, so wie die Kolleginnen und Kollegen aus dem Erlanger Oberland zusammen mit dem Altstadtfreund Joachim Fenske, den Weg nachwandert.

Die zweite Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

Auf der Mauer zum Johannisfriedhof steht die 7. und letzte Station: Beweinung Christi. Die Inschrift lautet: Hier leyt Christus vor seiner gebenedeyten wirdigen muter, die in mit großem Hertzenleyt und bitterlichen smertz claget und beweynet.